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Erdgas gewinnt zunehmend an Bedeutung
 
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Schon zehn Jahre vor den ersten Erdgaslieferungen exportierte die ehemalige Sowjetunion größere Mengen Erdöl nach Westeuropa. Betrugen die sowjetischen Exporte 1960 noch knapp 16 Mio. Tonnen Rohöl, hat sich das Exportvolumen der heutigen GUS-Länder bis 2003 auf über 200 Mio. Tonnen vervielfacht. Auch auf längere Sicht wird Erdöl der wichtigste Energieträger in Europa bleiben, obschon sein Anteil an der Energiebilanz gemäß Prognosen von über 40% im Jahr 2000 auf 37% im Jahr 2030 abnehmen dürfte. Dies ist in erster Linie auf den Ersatz durch Erdgas für Heizungen und die Stromerzeugung zurückzuführen.

Gründe für den steigenden Erdgasverbrauch zur Stromerzeugung
Der Hauptfaktor für die in Europa steigende Nachfrage nach Erdgas über die kommenden 30 Jahre ist der stark wachsende Stromverbrauch. Sämtliche Annahmen zum europäischen Erdgasbedarf in diesem Zeitraum gehen davon aus, dass das Wachstum zu 65 bis 80% auf die Elektrizitätsindustrie entfällt. Nach Berechnungen der Internationalen Energieagentur (IEA) wird in den westeuropäischen Ländern der Erdgasverbrauch zur Stromerzeugung von rund 115 Mrd. m3 im Jahr 2000 auf über 400 Mrd. m3 im Jahr 2030 steigen.

Was spricht weiter für den Einsatz von Erdgas?
Erdgas weist bei der Stromerzeugung Preisvorteile gegenüber Kohle auf;
in den meisten europäischen Ländern sind neue Kernkraftwerke aus politischen Gründen nicht realisierbar oder sie stellen für private Betreibergesellschaften ein zu hohes kommerzielles Risiko dar;
erneuerbare Energiequellen sind wesentlich teurer als Elektrizität aus fossilen Brennstoffen. Entsprechend dürfte ihr Anteil am Energieverbrauch über die nächsten 30 Jahre höchstens 20% erreichen.

In Bezug auf schädliche Emissionen weist Erdgas zudem deutliche Vorteile gegenüber anderen fossilen Brennstoffen auf. Im Rahmen des Kyoto-Protokolls zur Reduktion der Treibhausgase hat die Europäische Union einen Rechtsrahmen für den Handel mit Emissionszertifikaten definiert, der 2005 in Kraft trat. Im Verbund mit der generellen Verschärfung der Umweltschutzvorschriften durch die Europäische Kommission wird dies für die nächsten Jahrzehnte den Anreiz zur Verwendung von Erdgas erhöhen. Solange sich die Preisdifferenz zwischen Erdgas und Kohle nicht allzu weit öffnet, wird Erdgas der kommerziell attraktivste Brennstoff für die Stromerzeugung bleiben.

Parallel zu der erwarteten deutlichen Nachfragezunahme in den kommenden 30 Jahren dürften die Erdgasfördermengen in Europa zurückgehen. Für Großbritannien wird erwartet, dass der Erdgasbedarf bis 2010 rund zur Hälfte und bis 2020 zu 80% durch Importe gedeckt werden muss. Ab 2020 dürften auch die niederländischen Reserven zur Neige gehen. Die norwegischen Erdgasexporte werden zwar laufend gesteigert, sie werden aber bis 2010 mit 95 bis 100 Mrd. m3 ihren Höchststand erreichen. Eine weitere Erhöhung setzt die Entdeckung und Erschließung neuer Erdgasvorkommen voraus.

 
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